27.07.2010

Intelligente Ausländer

Sarrazin schafft es, und Peter Trapp legt nach. Man solle, so Trapp, Zuwanderer einem Intelligenztest unterziehen. So ließe sich zeigen, ob diese etwas zum Wohlstand beitragen könnten.
Intelligenztests sind nun äußerst fragwürdige Mittel. Meiner Ansicht nach existiert so etwas wie Intelligenz sowieso nicht. Intelligenz drückt sich, wenn überhaupt, in einem gelungenen Handeln aus. Da Handlung immer aus vielen Faktoren entsteht, und vermutlich eine "günstige" Interpretation der aktuellen Situation eine gelungene Handlung am wahrscheinlichsten macht, ist die Anwendung von Intelligenztests bei Ausländern so etwas wie eine self-fulfilling prophecy. Wer nicht aus einem westlichen Land kommt und so nicht dem westlichen Usus einer Intelligenz entspricht, kann nicht gut abschneiden. Nur fehlt es nicht an Intelligenz, sondern an Gewohnheit.
Es gibt zahlreiche weitere Einwände gegen Intelligenztests. Dass Trapp, und vorher Sarrazin, sich solch eine krude Vermittlung zwischen sozialen Problemen und möglicher Intelligenz erlauben, spricht aber noch für etwas ganz anderes: dass politische Eliten und Intelligenz auch nicht besonders vermittlungsfähig sind. Vielleicht sollte man den guten Herren erstmal selbst einen solchen Test angedeihen lassen. Mich würde ein solches Ergebnis auf jeden Fall brennend interessieren.


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