03.08.2011

Maslowsche Bedürfnispyramide in Bezug auf das Handeln

Entlang von Konflikten habe ich heute noch einmal die Bedürfnispyramide von Maslow durchgearbeitet. Mich interessiert (dabei) die Transformation von Konflikten, entweder, wie man sie verschärft, oder wie man sie aufweicht.
Hier erstmal meine grundlegenden Änderungen bei Maslow:
Die physiologischen Bedürfnisse beziehen sich direkt auf die körperliche Voraussetzung des Handelns.
Auf der zweiten Stufe geht es nicht direkt um die Sicherheit, sondern um die Verlässlichkeit des eigenen Handelns, die mit der Verlässlichkeit der Umwelt (also Ressourcen, soziale Regeln, Familie, Gesundheit, Besitz, usw.) korrespondiert.
Liebe und Zugehörigkeit beziehen sich auch auf die Verlässlichkeit im Dialog: sei dies auf der verbalen oder der nonverbalen Ebene; letzten Endes beziehen sich diese Aspekte nicht auf die Verlässlichkeit im Dialog, sondern auch auf die eigene Biografie (des Handelns), also auf die Kontinuität der Persönlichkeit, die durch den Dialog gewährleistet wird.
Achtung (also die vierte Stufe) kann als eine Schlussfolgerung aus der kontinuierlichen Persönlichkeit gesehen werden: auf dieser Stufe begreift sich der Mensch als eine Persönlichkeit mit Geschichte inmitten von anderen Persönlichkeiten mit Geschichte.
Als letzte Stufe bezieht sich die Selbstverwirklichung auf kreative Aspekte, also auf das Neuschaffen von Tatsachen, Ereignissen oder Produkten, die auf allgemeine soziale Probleme antworten. Dieses Handeln kann man in einem gewissen Sinne als experimentell bezeichnen: die soziale Situation wird als schwierig empfunden, ohne dass jemand beschuldigt wird; mit der Schöpfung neuer Tatsachen wird versucht, diese Schwierigkeit zu überwinden.
Soviel zu meinen ersten Versuchen einer Neudefinition.
Der Schriftsteller scheint mir eine Art Anti-Therapeut zu sein: wo der eine die aus der fehlenden Bedürfnisbefriedigung entstehenden Konflikte zu vermindern sucht, steigert der andere diese, um Spannung und Dramatik zu erreichen.

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