23.11.2011
Großartig, Herr Richling!
22.11.2011
Meine absolut superneue, geniale Rhetorik!
Nebellig. Oder einfach nur nebulös.
Den Wortschatz aktiv und umfangreich zu halten(,) ist ein wichtiger Aspekt für Redner. Viele Menschen schwimmen, denn sie suchen nach den richtigen Worten (häh? - Lest diesen Satz bitte zweimal langsam durch und überlegt, was er eigentlich sagen will). Nuancen sind wichtig. Adjektive helfen uns hier. Sie verfeinern unsere Sprache und unterstützen unsere Wortwahl.
Übungen rund um Adjektive und Verben stärken unseren Wortschatz...
Hier meine 10 Adjektive, die mit “n” beginnen:
- nachahmenswert
- nachteilig
- neutönerisch
- netig (kennt jemand dieses Wort?)
- niedlich
- nutzlos
- normativ
- nichtssagend
- nebellig (soll wohl nebelig heißen)
- narzißtisch (narzisstisch, nicht zu verwechseln mit nazistisch)
Grusel: Banken und Regierungen
Simon Johnson, the former International Monetary Fund economist, in his book 13 Bankers, argued that Goldman Sachs and the other large banks had become so close to government in the run-up to the financial crisis that the US was effectively an oligarchy. At least European politicians aren't "bought and paid for" by corporations, as in the US, he says. "Instead what you have in Europe is a shared world-view among the policy elite and the bankers, a shared set of goals and mutual reinforcement of illusions.
aus: The Independent. What price the new democracy? Goldman Sachs conquers Europe.
Paraphrase
14.11.2011
Wer lacht, schläft nicht
13.11.2011
Westerwelle (laut Pispers)
Pisper: "Den treibt überhaupt nichts. Der hat einfach die letzte Tollwutimpfung geschwänzt."
Analogien
Seit über zwei Jahren beschäftige ich mich mit dem Zusammenhang von Analogien und Humor. In Walter Moers' Käpt'n Blaubär findet sich folgende schöne Stelle zur wilden, bzw. kreativen Analogie:
"»Wissen«, brüllte Professor Nachtigaller in den Klassenraum und riss dabei seine Augen auf, bis sie so groß wie Untertassen waren, »Wissen ist Nacht!« Das war ein Lehrsatz der eydeetischen Philophysik, ein Fach, dass nur an der Nachtschule gelehrt wurde.
Professor Nachtigaller sagte öfter solche Sachen, wahrscheinlich um uns aus der Fassung zu bringen. Es steckte Methode in diesen scheinbar sinnlosen Behauptungen: Bevor man dahinter kam, dass sie völlig blöde waren, hatte man in alle möglichen Richtungen gedacht. Und das war genau, was Professor Nachtigaller wollte: Wir sollten denken lernen und zwar in möglichst viele verschiedene Richtungen." (Seite 127)
11.11.2011
Humor ist anstrengend
Kindle-Kategorien
Mein Buch Einführung in die systemische Kommunikation hatte ich unter Systemtheorie eingestellt. Erschienen ist es bei Kindle dann in der Rubrik Chaosforschung, die wiederum eine Unterrubrik der Physik ist. Das war nicht ganz das, was ich haben wollte.
Auch sonst sind die Kategorien befremdlich seltsam. So gibt es unter der Rubrik Körper, Geist und Seele die Unterrubriken Okkultismus, Parapsychologie, Spiritualismus und Spiritualität. Ebenso findet man dort die Rubriken übernatürlich und unerklärliche Phänomene.
Schwierig dagegen ist es die Kommunikation einzuordnen. Ich habe sie jetzt bei den Sprach- und Literaturwissenschaften gefunden, wo die Kommunikation natürlich hingehört, nur nicht, wenn sie in dieser alltäglichen Beratung gemacht wird. Dann gehört sie eher in die Fortbildung hinein. Meiner Meinung nach.
Dafür fehlen in den Literaturwissenschaften die üblichen Einteilungen nach Germanistik, Anglistik, Romanistik und so weiter und sämtliche Epocheneinteilungen. Wollte ich ein Buch über Goethe schreiben, fände ich keine Rubrik zur klassischen Epoche. Auch die Betrachtung von Rabelais und dem Lachen in der Volkskultur könnte ich hier keiner Rubrik zuordnen.
Ich glaube, ich muss einen Beschwerdebrief an Amazon schreiben und mal die ganzen Kategorien umändern.
10.11.2011
Das Groteske. Walter Moers
Ich bin übrigens immer noch an meinem Walter Moers. Wie immer, wenn ich rhetorische Mittel untersuche, wuchern meine Anmerkungen, obwohl Moers, wie zahlreiche Autoren des Humors, auf eigentlich nur sehr wenige rhetorische Mittel zurückgreifen. Jedoch ist hier die Verflechtung faszinierend, die immer sehr spezifisch abläuft.
Nebenher entstehen weitere Zettelhaufen, unter anderem Bemerkungen zu dem ganz wundervollen Buch von Bachtin über Rabelais.
Anmerkungen zu Wilhelm Fraenger: Das Groteske
"Drängen wir diese ausführlich analytische Betrachtung nun einer kurzen Formel zu, so dürfen wir die groteske Wirkung dieser Beispiele darauf zurückführen: Der freizügige Wille erfährt hier durch den Widerstand der Materie eine solche Vergewaltigung, dass dieser Wille sich zur höchsten Elastizität beschwingen muss, um solchen Widerstand zu überwinden. Zwei einander völlig artfremde Energien, der frei bewegte Wille und die träge Schwerkraft der Materie, gerieten in den aufregendsten Streit; ein Organisches ist mit einem Anorganischen in ungewisse Verwicklungen und ränkevolle Verstrickungen geraten." (Seite 13)
Die groteske Wirkung ist eine Art Antimetapher, nicht die Belebung des Unbelebten, wie bei bestimmten Metaphern, sondern der Streit zwischen beiden.
Andererseits ist die Metapher natürlich eine Art von Besessenheit; das metaphorischem Wort übernimmt die Kontrolle, ja ersetzt das eigentliche Wort. Wie bei manchen Parasiten in Horrorfilmen ist der "Mensch" nicht mehr er selbst; ebenso beim Vampirismus und beim Zombiefilm.
"Grotesk ist eine Darstellung zu nennen, welche artfremde Daseinsformen zu fantastischer Einheit verbindet." (Seite 13)
Tätigkeiten des Grotesken:
- transformieren
- vermischen
- durcheinanderschlingen
- verzerren
(Zu Seite 14)
Das Groteske hat eine eigenartige Beziehung zu Metapher. Es nutzt die Metapher und nutzt sie zugleich nicht. Das Groteske schildert gleichsam das Eindringen der Metapher in die Sprache. (Dies müsste weiter ausgearbeitet werden.)
(Zu Seite 14)
Das Groteske hat eine Sonnenseite und eine Nachtseite:
"Um das Doppelgesicht des Grotesken — das eine Antlitz ist einem fantastischen Humor zugekehrt, während das andere in den Bereich eines monströsen Satanismus starrt — zu enthüllen, … zeige [ich] an dem Sonderbeispiel der grotesken Ornamentik, wie schnell sich die scheinbar tagesklare Straße dieses Kunstgebietes in einer Dämmerung der monströsen und grauenvollen Fantastik verlieren kann." (Seite 14)
Auf diese Weise, durch die Transformation und durch die Nähe des üppigen und des unnatürlich wuchernden Lebens, gibt es zwischen der komischen und der grauenvollen Groteske eher eine Abstufung, denn einen Gegensatz.
Bei dem einen wie bei dem anderen ist der Mensch in den Genuss verschlungen. Die grauenhafte Seite zeigt allerdings, wie der Mensch in die Passivität hineinrutscht, nicht mehr genießt, sondern genossen wird.
Die Perversion ist ein typisches Beispiel dafür. Alle Bedürfnisse von der Maslowschen Bedürfnispyramide können auf diese Weise umgedreht werden.
Der Fetischismus ist diese unvorstellbare Liebe für ein Detail.
Die synthetischen Gefühle von Plutchik könnte umkippen in eine Besessenheit. Die Freude, die ein Objekt erringen will, wird pervertiert, wenn dieses Objekt den Menschen beherrscht, ihn besitzen will.
(Seite 14)
Tastatur
Ich bin gerade etwas unleidig.
Ich habe mir heute eine neue Tastatur und eine neue Maus gekauft. Meine alte funktioniert zwar noch tadellos, aber da die hinteren Klappen abgebrochen waren, ich gerne meine Tastatur etwas höher stelle und ich zur Zeit so viel englische Wörter schreibe, dass mir mein Spracherkennungsprogramm nichts nützt, habe ich mir eben eine neue Tastatur gekauft.
Fantastisch ist, dass die neue Funkverbindung über ein kleines Stiftchen funktioniert und nicht, wie bei der alten, über einen dicken, ständig blinkenden Bobbel, der zwischen meinen beiden Monitoren aufgestellt war.
Schick sind auch die vielen Funktionstasten, die ich mir gleich mit meinen wichtigen Programmen belegt habe.
Nicht ganz so toll ist, dass mir diese Tastatur zu hoch eingestellt ist, wenn ich die Stützen hinten runterklappe. Ich habe gerne dieses "Gefühl", wie ich beim Klavierspielen meine Stuhlhöhe ganz speziell einstellen muss, als handele es sich um Millimeter. Weil dieses Gefühl nicht da ist, bin ich unleidig.
09.11.2011
Bushido und sein Bambi
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) protestiert dagegen, dass der Burda-Verlag dem erklärten Homosexuellenfeind Bushido den Bambi 2011 in der Kategorie Integration verleihen will. Burda leistet sich damit einen krassen Missgriff. Bushido hetzt seit Jahren gegen Homosexuelle und ruft in Liedtexten unverblümt zur Gewalt gegen Schwule auf. Ist Burda blind gegenüber Hasstexten und Gewaltaufrufe, wenn sie sich gegen Schwule richten?
In der Begründung des Verlages heißt es, der Musiker setze sich ein „gegen Gewalt und für ein respektvolles Miteinander“. Hier wird der Bock zum Gärtner gemacht.
Wir erwarten von den Burda-Verantwortlichen eine deutliche Stellungnahme gegen die Gewalt verherrlichenden Tendenzen der Bushido-Inszenierungen. Gewalt und Hass verdienen keine Ehrungen, sondern müssen klipp und klar verurteilt werden.
Der 31-jährige Rapper findet Vergnügen daran, abfällige Bemerkungen über Frauen und Schwule zu machen. 2005 hatte der Rapper in einem Zeitungsinterview gesagt: “Ihr Tunten werdet vergast”. In mehreren seiner Stücke ruft er zur Gewalt gegen Schwule auf. Zuletzt bezeichnete er Schwulsein als “nicht normal”.
Im Stück „Berlin“ singt er: „Berlin wird wieder hart, denn wir verkloppen jede Schwuchtel.“ Selbst ein Konzert gegen Jugendgewalt am Brandenburger Tor 2007 nutzte er, um seinen Hass und seine Verachtung gegenüber Homosexuellen zu dokumentieren. Bushido sagte ihnen von der Bühne herab: “Die Wichser können demonstrieren, sich aufhängen – ich scheiß drauf”. Stellt sich Burda so „respektvolles Miteinander“ vor?
Und weiter:
Bei Julia Korn (Burda-Verlag) kann man sich jetzt darüber beschweren, dass ausgerechnet Bushido diesen Preis entgegen nehmen soll. Euren Einspruch und eure Beschwerde solltet ihr direkt an Julia Korn mailen: julia.korn@burda.com richten.
(aus einer Facebook-Nachricht)
Caro-Kaffee
Nicht ohne meine Schleife!
07.11.2011
Larry Hagman: rassistische Rhetorik
Man hatte uns schon als Kind beigebracht, dass Menschen mit Schlitzaugen nicht menschlich sind, dass sie ihre Kinder nicht lieben, dass sie kalt sind wie Insekten. Es übertrug sich von Feind zu Feind, von den Japanern auf die Koreaner auf die Vietnamesen. Das waren Leute, die nicht zählten, deshalb konnte man sie abknallen. Auch heute bekämpfen wir keine Menschen, sondern: »Afghanistan«.
Soviel zur Rhetorik, in diesem Fall dem Euphemismus. Und er fährt fort:
Und Iraker, denn die sind nicht wie wir. Wir bekämpfen Leute, die andere Augen, eine andere Sprache, einen anderen Glauben haben. Aber wir müssen die Religion endlich loswerden. Weg damit! Sie hat schon genug Unheil angerichtet.
das ganze Interview mit Larry Hagman findet sich in: Zeit: "Arschlöcher gibt es immer"
Neues Buch
Mütter
haben mir schon immer gelegen. Der Trick besteht darin, sie als Aliens aus einer entfernten Welt zu betrachten.
Kommunikation und Rhetorik
Ich habe noch den ganzen Nachmittag an einer kleinen Schrift über die Kommunikation herumgebastelt. Das, was mir am schwierigsten gefallen ist, war, was ich weglassen möchte. Es soll nur eine Einführung in zentrale Aspekte sein.
Außerdem sammle ich im Moment fleißig zur Rhetorik des Humors. Meine Artikel bei suite101 werden wenig gelesen, wohl auch, weil sie zu kompakt sind. Zudem sind es kleine Zwischenergebnisse. Erst in den letzten Wochen, vor allem durch Bachtins Buch über Rabelais, komme ich wieder gut voran.
Mittlerweile ist es ganz schön spät (2:00 Uhr morgens). Ich gehe mal schlafen (interessant!).
05.11.2011
Weiterhin seltsame Sätze
Die Hitze seines Körpers schien seinen Rücken zu versengen.
Sein Herz pochte schon wieder schneller und ein köstliches Ziehen in seinen Lenden erinnerte ihn an heute Nacht.
Da Naska breitbeinig auf dem Pferd saß, war sein Lendenschurz nach oben gerutscht. Auf der Innenseite seiner Schenkel waren zarte Abdrücke zu erkennen.
02.11.2011
Autoren auf Kindle
Nebenher habe ich einen neuen Blog eingerichtet, Autoren auf Kindle. Heute morgen habe ich mich durch die dynamischen Ansichten, die Blogger anbietet, durchgewühlt, war aber mit keiner zufrieden. Außerdem möchte ich das Design für den Blog noch ändern.
Schön aber, dass es mittlerweile zehn Mitstreiter gibt.
01.11.2011
"Ich schreibe einen Porno ...
..., aber im Moment habe ich einen Hänger."
Scheint nicht so der Bringer zu sein.