08.03.2014

Vor solchen Kommentaren fürchte ich mich

Nun, ganz unschuldig ist man nicht, wenn man zu Lewitscharoff Stellung nimmt. Zumindest muss man mit solchen Kommentaren rechnen. Unter ein Video Lewitscharoff, die künstliche Befruchtung und die fehlende soziale Geburt (mittlerweile nicht mehr verfügbar, 20.11.2020) schrieb ein Mensch folgendes:
Künstlich erzeugte Menschen sind exakt das, was es eben meint: Kunstwesen, denen jedwede Existenzberechtigung abgesprochen werden kann, da sie nicht unter Menschenrechte einzustufen sind. Ich bin für flächendeckende Hinrichtungen aller künstlich erzeugen Menschen und Tiere, für die vollständige Vernichtung aller genetisch veränderten Aussaaten und für den sofortigen Stopp der Globalisierung.
Schlimm ist so etwas. Schlimm auch, weil es die soziale Geburt des Menschen und damit seine Fähigkeit, vernünftig zu handeln, völlig missachtet. Es ist leider nur ein faschistischer Sermon. Und es zeigt auch zugleich, dass die Biomacht, deren Wahrheit zu besitzen Herr Kissler in Anspruch nimmt, auch umgekehrt funktioniert. Man wird die Biomacht nicht los, indem man auf die Mächte der Natur verweist. Das ist wohl ziemlich primitiv gedacht.
Vielleicht sollte ich mal wirklich etwas zur Biomacht schreiben, denn so, wie Kissler ihn gebraucht, wird man dem Begriff nicht gerecht. Und auch nicht Michel Foucault, dessen Todesjahr sich zum dreißigsten Mal jährt und dessen umsichtig geführte Analysen zu einigen sehr aufregenden Gebieten der Philosophie führen.

Lustig ist auch die Globalisierung zu stoppen. Dazu müsste man die Grenzen so hermetisch abschließen, dass ein Geldfluss allerhöchstens minimal stattfindet. Ebenso müsste man den Warenverkehr und die Informationen weitestgehend kappen. Wir befinden uns spätestens seit der Entdeckung Amerikas in einem Prozess der zunehmenden Globalisierung.

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