17.03.2017

Große deutsche Lyrik; und wofür sich Türken schämen sollten

Es gibt sie noch, die große deutsche Lyrik. Thomas Gsella hat ein Gedicht auf den Jahrestag eines Schmähgedichts geschrieben. Das ist herrlich, zeugt von der Beherrschung der deutschen Sprache und trifft scharf.
Erdogan dagegen ruft zum Kinderkriegen auf. Und macht sich mit seiner Aussage
„Die türkische Justiz ist zweifellos gerechter, unabhängiger und unparteiischer als die deutsche Justiz.“
mal wieder völlig lächerlich. Zu den neuesten Entgleisungen Erdogans siehe Erdogan ruft Türken in Europa zum Kinderkriegen auf.
Wenn ich Türke wäre, würde ich mich für Erdogan aber sowas von schämen. Ich schäme mich ja selbst ein wenig für so viel Unsinn, obwohl ich dem Fremdschämen abgeschworen habe.
Übrigens habe ich gerade wieder auf Facebook einen solchen Selbstgerechten an der Backe; Erdogan ist entschieden kein türkisches Problem, und wer sich nicht als Autokrat im großen Stil etablieren kann, tut es eben im kleinen.

Dem darf ich noch einen kurzen, persönlichen Lagebericht hinzufügen:
Wittgenstein weiterkommentiert, wie immer mit allerlei Nebenliteratur im Schlepptau
den Winter über habe ich mich in UML eingearbeitet und viel zu wenig programmiert: gerade sitze ich an einem umfangreicheren Grafikprogramm; und verstehe UML erst jetzt so richtig, bzw. lerne gerade die gute Anwendung (für Neulinge: UML ist eine Sammlung von Methoden, um sich das Programmieren komplexer Anwendungen übersichtlich zu machen)
Politik nervt; aber politische Philosophie ist klasse (lese, kommentiere recht viel Habermas: der ist mir weiterhin suspekt - ich hatte mich einst, vor mittlerweile 25 Jahren, für Niklas Luhmann entschieden; und so sehr ich auch Habermas' Kleine politische Schriften anregend finde, so sehr bleibt mir seine Art von Hintergrund unter Dogmatismusverdacht, will sagen, dass ich mit meinem Luhmann immer noch sehr glücklich bin)

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