31.08.2017

Lesen, schreiben

Ich lese, insbesondere Pädagogikbücher. Von Gerald Hüther und Uli Hauser Jedes Kind ist hochbegabt; aber dieses Buch fand ich enttäuschend. Es beinhaltet einfach zu viele Selbstverständlichkeiten. Es kommt nicht auf den Punkt, oder trifft zumindest nicht meinen Punkt. Sicherlich: es macht Werbung für die richtige Sache. Wer sich mit der Grundtendenz moderner Pädagogik auseinandersetzen möchte, mit einer ethischen Haltung gegenüber Kindern und einigen Hintergründen, der sollte dieses Buch lesen (oder eines der anderen Bücher zu diesem Thema; die aber wären nicht mittlerweile Legion, wenn sich in Familie, Schule und Politik tatsächlich etwas geändert hätte).
Kinderbücher, heute sogar vier. Die Konferenz der Tiere; ein teilweise sehr schönes Buch, aber diese Geschlechterrollen - ahhrrg! wenn ich nicht so blond wäre, könnte ich mich schwarz ärgern. Der Räuber Hotzenplotz, natürlich, einer der großen Klassiker (aber nicht mein Lieblingsbuch, obwohl ich mit größter Bewunderung von diesem Buch spreche, an dem jedes Wort, jeder Satz notwendig ist). Von Astrid Lindgren Pippi Langstrumpf (alle drei Bücher, die ich in einem besitze). Dort wurde aus dem Papa, der als Negerkönig residiert, mittlerweile ein Südseekönig. Die Zeichnungen dazu sind neuerdings auch "unrassistisch", soll heißen, dass sie immer noch Folklore und Frauen in Bambusröckchen darstellen. Mir haben auch die schwarzen Gestalten nicht geschadet - hoffe ich! - und diese neue Darstellung ist nicht unbedingt eine Verbesserung. Bücher sind eben Bücher und Erziehung ist Erziehung.
Rico und Oskar und der Tieferschatten; ein moderner Klassiker. Weil Henrike neulich anmerkte, dass zahlreiche Schullektüren von männlichen Autoren geschrieben seien, habe ich jetzt die "gender"-Brille aufgesetzt. Aber so ganz kann und mag ich dem nicht folgen. Da wir zum Beginn der dritten Klasse das Thema Konflikte lösen und Kinderrechte behandeln, finde ich die Konferenz der Tiere als Vorlesebuch sehr angebracht, trotz sexistischer und rassistischer Untertöne.
Was noch? Den Zarathustra, in den letzten Tagen; zum hundersten oder tausendsten Mal. Was für ein Buch!
Und Sartre, Was ist Literatur?, einige wenige Seiten. Nach und nach gewinnt dieses Buch eine Kontur, die ich letzten Jahr, als ich es nach fast dreißig Jahren erneut gelesen habe, nicht so wahrnehmen konnte. Deshalb: wenige Seiten, viele Kommentare und Fragmente dazu.

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